MoinMoin!
Milchprodukte aus Süddeutschland sind mir in den letzten Jahren eigentlich kaum in den Kühlschrank gekommen. Als Norddeutscher möchte ich halt die norddeutschen Milchviehhalter unterstützen. Damit möchte ich gegenüber den süddeutschen Milchbauern nicht das Kriegsbeil ausgraben, keineswegs. Ich denke mir, dass auch die süddeutschen agrarnahen Verbraucher den Produkten aus ihrer Region den Vorzug gegenüber den Milchprodukten aus dem Norden geben, insofern hat alles seine ausgleichende Gerechtigkeit.
Corona-bedingt bin ich in den vergangenen Wochen von meiner üblichen Praxis abgewichen. Hölle, und ich habe etwas sehr Leckeres probiert: Die "Bio-Speisequarkzubereitung" von der Andechser Molkerei Scheitz GmbH. Das Zeug schmeckt wirklich sehr lecker ... und irgendwie nervt mich das schon fast. Denn ich frage mich, warum es den norddeutschen Molkereien nicht gelingt, etwas ähnlich Leckeres zu produzieren und zu vermarkten. Ich gehe dabei nicht davon aus, dass dieses Produkt so lecker schmeckt, weil es "bio" ist, nein, ich glaube, diese Speisequarkzubereitung schmeckt vor allem deshalb, weil jemand mal etwas mehr experimentieren durfte, um etwas wirklich Leckeres zu entwickeln.
Ein Insider hat mir seine Erklärung dafür gegeben, warum sich die großen Meiereien nicht so sehr auf die wirklich leckeren Produktinnovationen kümmern. Ihnen fehle da der Marktzugang. Diese Teilmärkte, auf denen man Produkte - nebenbei bemerkt - auch mal zu höheren Margen absetzen kann, seien durch andere Anbieter schon belegt. Ich weiß letztlich nicht, ob er damit richtig liegt. Aber ein fader Nachgeschmack bleibt. Da möchte ich als norddeutscher Verbraucher den norddeutschen Milchviehhaltern helfen, indem ich deren Produkte auf das Laufband meines Supermarkts lege, aber ich wäre glücklicher, wenn ich es vor allem auch deshalb täte, weil mir die Milchprodukte aus mener Region tatsächlich besser schmecken.
Na, warten wir ab.
Uwe
(cattle)